4 HSEBC-Spieler bei Billiards-WM in Leeds

Von 22. – 26. Oktober fand in Leeds in England die English Billiards Weltmeisterschaft im Long-Format statt. Für Österreich waren Martin Schmidt und Markus Bauer als Spieler im Einsatz, Carl-Walter Steiner und Walter Kunz als Schiedsrichter.  

 

Der Vorbewerb – das World Open (Jim Williamson Trophy)

Traditionell findet am Wochenende vor der Weltmeisterschaft (20./21.10.2018) ein Turnier statt, das den Spielern die willkommene Gelegenheit bietet sich mit den Spielbedingungen vertraut zu machen. Unter den 76 Teilnehmern fanden sich mit Martin, Markus und Carl-Walter drei Spieler des HSEBC. Wie die Detailergebnisse zeigen waren die drei durchaus erfolgreich:

Martin Schmidt spielte stark und konnte in Gruppe F aus 4 Spielen drei Siege erringen. Martin musste sich nur Martin Goodwill geschlagen geben. Als Gruppenzweiter gelang damit der Aufstieg in die K.O.-Runde. In dieser Runde der Letzten 32 war gegen den erst 18-jähringen Inder Shrikrishna Suri dann allerdings nichts zu holen, dieser gewann mit Hilfe mehrerer Breaks (64, 66, 109, 99unf) deutlich.

Markus Bauer hatte in einer 4er-Gruppe (Gruppe J) auch kein leichtes Los, konnte aber Chris Mitchell um 9 Punkte, und wenig später Brian Harvey um 7 Punkte knapp bezwingen, und so den Aufstieg in die K.O.-Runde fixieren. Gegen Dhruv Sitwala setzte es die erwartete Niederlage. Auch für Markus war dann jedoch Endstation, Siddharth Parikh zeigt mit Breaks von 113 und 271 seine Klasse und sicherte sich den Aufstieg unter die letzten 16.

Carl-Walter Steiner hatte eine mit dem späteren Sieger Dave Causier sowie dem sehr stark spielenden Wayne Carey eine schwere Auslosung, konnte schließlich durch einen Sieg über Gaye Jones in seiner Gruppe Platz 4 erspielen. Im Challenge Cup setzte es gegen Akhilesh Mohan leider schon in der ersten Runde eine Niederlage.

 

World Billiards Championship im Long Format

Entgegen der Vorjahre gibt es mit heuer eine Neuerung, das Long Format wurde wie gewohnt im Oktober gespielt, das Short Format wurde in den April verlegt. So wurden heuer nur Spiele auf Zeit ausgetragen, in der Gruppenphase zu je 90 Minuten.

WM Detailergebnisse

Markus hatte in Gruppe A mit Dave Causier einen übermächtigen Gegner, die restliche Gruppe war durchaus ausgeglichen. Leider setzte es schon im ersten Spiel gegen Alan Shepherd eine knappe Niederlage, ein 67er Break für Markus war wenig Trost. Dem folgte am selben Tag eine weitere Niederlage gegen Arthur Winn, gegen den Martin im World Open noch gewinnen konnte. Damit war ein deutlicher Sieg gegen Mark Hill und die erwartete Demonstration von Dave Causier (Breaks 77, 51, 181, 190, 188, 417unf) nur Makulatur. Markus beendete die WM als Gruppen-Vierter.

Martin hatte in Gruppe N kaum realistische Chancen auf den Aufstieg. Dabei spielte er phasenweise sein stärkstes Spiel, und belohnte sich mit Siegen gegen Sam Walker (Break 66 für Martin), und dominierte auch im Spiel gegen Nigel Ward, beides erfahrene und starke Spieler. Gegen Sourav Kothari setzte es eine sehr deutliche Niederlage, im Nachhinein durchaus zu verkraften, stand er hier doch dem späteren Sieger gegenüber. Im letzten Spiel ging es für Martin gegen den Topgesetzten der Gruppe N. Hier konnte Martin lange mithalten, und musste Nalin Patel erst spät ein wenig davonziehen lassen. Martin konnte sich aber mit einer 54 ein zweites Mal in die Breakliste eintragen und beendete seine Gruppe auf Platz 3.

 

Für die Schiedsrichter Carl-Walter Steiner und Walter Kunz war die WM ein Test an Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit, hatten sie an einzelnen Tagen mitunter 4 Spiele zu je 90 Minuten zu leiten. Walter und Carl-Walter boten wie gewohnt eine sehr starke Leistung, die im Falle von Walter mit einer Halbfinal-Partie gewürdigt wurde, Carl-Walter wurde im Finale als Scorer eingesetzt.

Für unsere Mitglieder war die WM damit einmal mehr die Gelegenheit English Billiards auf Weltklasse-Niveau zu erleben, und sich auch für das eigene Spiel einiges mitzunehmen.

 

Die WM bot übrigens so manche Überraschung. Die mit Sicherheit größte war der Halbfinal-Sieg von Sourav Kothari über den amtierenden Weltmeister Dave Causier. Der Inder lag dabei schon über 500 Punkte zurück, kämpfte sich mit einem Break von 338 aber zurück ins Spiel, und konnte sich schließlich knapp durchsetzen. Im Finale folgte dann ein Sieg über Peter Gilchrist und damit der verdiente Titel.